Laut einer Videobotschaft des Vatikans ist das Oberhaupt der katholischen Kirche heute Morgen um 7:35 Uhr im Alter von 88 Jahren verstorben. Noch gestern Mittag hatte er zu Ostern seinen alljährlichen Segen „Urbi et Orbi“, „der Stadt und dem Erdkreis“, gesprochen. Große Teile der Ostermesse fanden aber ohne ihn statt und wurden von hohen religiösen Amtsträgern des Vatikans geleitet. In den letzten Wochen hatte er sich von einer Lungenentzündung erholt, wegen der er seit Februar 38 Tage lang im Krankenhaus gelegen hatte.
Für Experten kam der Tod des Pontifex Einschätzungen zufolge nicht sehr überraschend. Schon gestern auf der Ostermesse auf dem Petersplatz wirkte er sehr angeschlagen. Die Veranstaltungen haben ihn vermutlich stark geschwächt. Am Abend wurde bekannt, dass ein Schlaganfall ursächlich für seinen Tod gewesen ist.
Franziskus war in Argentinien geboren worden und war der erste nichteuropäische Papst seit mehr als 1.000 Jahren. 2013 hatte er nach der Abdankung des deutschen Papstes Benedikt XVI., der Ende 2022 verstarb, das Amt übernommen. Nun steht die Wahl eines neuen, 267. Pontifex an. Für einen neuen Papst ist eine Zweidrittelmehrheit notwendig. Eine neue Wahl findet im Todesfall oder bei Abdankung eines vorherigen Pontifex stets in der Sixtinischen Kapelle in Rom statt. Kardinäle aus aller Welt, auch Konklave genannt, sind wahlberechtigt, sofern sie nicht älter als 80 Jahre sind. Die Zahl der potenziellen Kandidaten ist groß.
Die Wahl eines Papstes ist immer ein sehr groß aufgezogenes sowie geheimes Ereignis. Personen, die nicht zur Konklave gehören, müssen während der Abstimmung den Raum verlassen. Das passiert, um den Einfluss der Politik zu verhindern. In den 1950er Jahren wurden die Türen sogar noch zugemauert. Diese Regelungen werden aber auch oft kritisiert, weil nach der Wahl nicht öffentlich gemacht wird, wer für oder gegen einen bestimmten Kandidaten gestimmt hat.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, nannte Franziskus einen „großen Papst, umsichtigen Hirten und mutigen Erneuerer des kirchlichen Auftrags“. Aber auch viele Politiker aus aller Welt haben sich betroffen über den Tod des Papstes gezeigt. Der baldige deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz äußerte auf X, ehemals Twitter: „Franziskus wird in Erinnerung bleiben für seinen unermüdlichen Einsatz für die Schwächsten der Gesellschaft, für Gerechtigkeit und Versöhnung.“ Laut Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron hatte Franziskus ein „Gespür für die Schwächsten“. Der israelische Präsident Isaac Herzog sagte ebenfalls auf X, er sei ein Mann „tiefen Glaubens, des Friedens und des Mitgefühls“ gewesen.
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Titelbild: CNN (bearbeitet)