Bevölkerungsentwicklung in Deutschland bis 2045: Wachstum mit regionalen Unterschieden

Laut der zehnten Bevölkerungsprognose des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) wird die Bevölkerung Deutschlands bis 2045 auf 85,5 Millionen Menschen anwachsen. Das entspricht einem Zuwachs von 0,9 Prozent gegenüber 2023. Doch dieses Wachstum ist regional sehr unterschiedlich verteilt.

Quelle: BBSR Bonn
Bevölkerungswachstum Deutschland 2021 – 2045

Farben können durch den Drak-Mode verfälscht sein


Regionale Unterschiede im Bevölkerungswachstum

Wirtschaftsstarke Großstädte und ländliche Gebiete in Bayern und Baden-Württemberg wachsen weiter, während strukturschwache Regionen schrumpfen. In den alten Bundesländern, also Westdeutschland vor der Wiedervereinigung, wird das Wachstum am größten sein. Besonders stark werden der Landkreis Ebersberg in Bayern sowie die Städte Freiburg im Breisgau, Potsdam und Leipzig wachsen – um mehr als 14 Prozent. Landkreise wie der Erzgebirgskreis in Sachsen, Greiz in Thüringen und Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt verlieren dagegen über 20 Prozent ihrer Bevölkerung.

Alterung der Bevölkerung

Die Zahl der Menschen im Rentenalter, also ab 67 Jahren, steigt bundesweit um 2,2 Millionen, was einem Anstieg von 13,6 Prozent entspricht. Besonders stark ist diese Zunahme in bayerischen Kreisen. In den neuen Bundesländern, die nach der Wiedervereinigung aus der ehemaligen DDR entstanden, nimmt zwar der Anteil der älteren Bevölkerung zu, doch ihre absolute Zahl sinkt. Regionen mit Bevölkerungsrückgang haben ein besonders hohes Durchschnittsalter, während Universitätsstädte wie München und Heidelberg relativ jung bleiben.

Kinder und Jugendliche

In vielen kreisfreien Städten, also Städten, die keinem Landkreis angehören und eigenständig verwaltet werden, wird die Zahl der Kinder und Jugendlichen bis 2045 zunehmen. In München, Landshut und Freiburg im Breisgau wird diese Zahl sogar um mehr als 20 Prozent steigen. In Berlin und Leipzig wird ein Anstieg von fast 20 Prozent erwartet.

Erwerbsfähige Bevölkerung

Die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter, das sind die 20- bis unter 67-Jährigen, wird bis 2045 um zwei Prozent sinken. Besonders starke Rückgänge gibt es in Landkreisen wie Mansfeld-Südharz und Greiz. Städte wie München, Leipzig, Berlin und Potsdam verzeichnen hingegen ein Wachstum von mindestens zehn Prozent.

Herausforderungen und Chancen

Bundesbauministerin Klara Geywitz betont die Notwendigkeit, die demografischen Herausforderungen zu meistern. Dazu gehören die Sicherung von Fachkräften, die Integration von Migranten, altersgerechtes Wohnen und die Digitalisierung. Dr. Peter Jakubowski vom BBSR unterstreicht die Bedeutung der Zuwanderung für das Bevölkerungswachstum. Es ist wichtig, sowohl wachsende als auch schrumpfende Regionen zu unterstützen.

Die Prognose basiert auf langjährigen demografischen Entwicklungen wie Wanderungsbewegungen, Geburtenraten und Sterblichkeit. Wanderungsbewegungen sind Migrationen innerhalb eines Landes oder zwischen Ländern. Geburtenraten sind die Anzahl der Geburten pro 1000 Einwohner pro Jahr. Sterblichkeit ist die Anzahl der Todesfälle pro 1000 Einwohner pro Jahr. Diese Trends sind entscheidend für die zukünftige Entwicklung der Regionen in Deutschland.