Hintergrund: Nach Messerattacke – Polizist verstorben
Veröffentlicht von
Lorenz Leitsch
Am Freitagvormittag, den 31. Mai, kam es auf dem Mannheimer Marktplatz während einer islamkritischen Kundgebung von Pax-Europa zu tumultartigen Szenen. Der Islam-Kritiker Michael Stürzenberger wurde dabei von einem Angreifer attackiert. In einem auf Video festgehaltenen Vorfall sind Schreie zu hören, als Rouven L. einen Mann zu Boden ringt, den er fälschlicherweise für den Täter hielt. Der tatsächliche Angreifer konnte sich losreißen und griff erneut an. Während des Angriffs erlitt der 29-jährige Polizist Rouven L. zwei gezielte Stiche in den Hinterkopf. Trotz der sofortigen Hilfe seiner Kollegen begann Rouven L. zu taumeln und blutete stark. Ein Schuss fiel, der Angreifer wurde zu Boden gebracht und fixiert. Die Videoaufnahme endet, während Rouven L. kaum noch auf den Beinen stehen kann. Am Nachmittag des gleichen Tages verstarb der schwer verletzte Polizist im Krankenhaus. Die Behörden, darunter die Staatsanwaltschaft Karlsruhe, das Polizeipräsidium Mannheim und das Landeskriminalamt, bestätigten, dass Rouven L. seinen Verletzungen erlegen war. Der Angreifer konnte bisher nicht vernommen werden.
Reaktionen aus Politik und Bevölkerung
Die Nachricht vom Tod des Polizisten löste in Politik und Gesellschaft große Betroffenheit aus. Bundeskanzler Olaf Scholz zeigte sich tief erschüttert und würdigte den Mut des Polizisten auf der Plattform X (ehemals Twitter). Er betonte die Anerkennung für den Einsatz des Beamten und drückte sein Mitgefühl für die Familie und Trauernden aus. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann schloss sich diesen Worten an und unterstrich das unvorhersehbare Risiko, dem Polizeibeamte täglich ausgesetzt sind. Auch er sprach der Familie und den Kollegen des Verstorbenen sein Beileid aus. Vor Bekanntwerden des Todes des Polizisten hatten sich über 800 Menschen zu einer Mahnwache auf dem Mannheimer Marktplatz versammelt. Die Veranstaltung sollte ein Zeichen gegen Gewalt und Hass setzen, insbesondere in Anbetracht der Versammlung der Jungen Alternative (JA) Baden-Württemberg, die unter dem Motto „Remigration hätte diese Tat verhindert“ stattfand.
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