Wer war Nawlany
Alexej Nawalny, mit vollem Namen Alexej Anatoljewitsch Nawalny, wurde 1976 in der Sowjetunion geboren, einem Staat, der auf dem Gebiet des heutigen Russlands lag. 1999 trat Nawalny der demokratischen Partei „Jabloko“ (zu Deutsch „Apfel“) bei, die er aber einige Jahre danach wieder verließ. Zeit seines Lebens kritisierte der den Kreml und den russischen Präsidenten Wladimir Putin.
2017 und 2020 wurden Farb- und Giftanschläge auf ihn verübt. Letzteren überlebte er nur knapp. Der russische Geheimdienst steht im Verdacht, etwas mit diesen Vorfällen zu tun zu haben.
Aber auch wenn Nawalny Gegenpositionen zur russischen Propaganda und Putin vertreten hat, hatte er auch nationalistische und teils extremistische Meinungen.
Er war beispielsweise Redner auf dem rechtsextremen „Russischen Marsch“ und hat sich dafür ausgesprochen, Menschen aus der Bevölkerungsgruppe der Tschetschenen, die ursprünglich nicht von dort kommt, aus Russland zu vertreiben.
Was sind die Hintergründe zu seinem Tod?
Am 16. Februar 2024 meldete das Gefängnis, in dem Nawalny zuletzt Gefangener war, dass Nawalny am selben Tag gestorben sei. Die Todesursache ist momentan noch unklar. Mittlerweile wurde die Leiche Nawalnys an seine Mutter herausgegeben.
In den Tagen nach der Bekanntgabe der Nachricht gab es auf der ganzen Welt Gedenkveranstaltungen und Trauerbekundungen. Bei Veranstaltungen in Russland wurden mehrere hundert Menschen festgenommen.
Viele internationale Politikerinnen und Politiker sprachen noch am gleichen Tag ihr Beileid und ihre Trauer gegenüber Nawalny aus. Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz sagte, Nawalny habe „seinen Mut mit dem Leben bezahlt“. Laut Europaratspräsident Charles Michel sei allein die russische Regierung für Nawalnys Tod verantwortlich. Auf der Münchner Sicherheitskonferenz sagte Nawalnys Frau Julia Nawalnaja, Putin müsse zur Rechenschaft gezogen werden für das, „was [er] unserem Land, meiner Familie und meinem Mann angetan [hat]“.
Warum ist es gefährlich, die russische Regierung zu kritisieren?
Russland ist nicht wie Deutschland eine Demokratie, sondern faktisch gesehen eine Diktatur. Es gibt zwar eine Art Parlament, die sogenannte Duma, doch sie hat keinen großen Einfluss auf die Politik. Die meisten Entscheidungen trifft der Präsident Wladimir Putin allein, es werden keine anderen Gremien in die Beschlüsse miteinbezogen.
Zur Politik Putins gehört es, alle Menschen, die eine andere politische Meinung haben als die russische Propaganda, zum Staatsfeind erklärt und verfolgt werden. Dazu gehören auch Oppositionelle wie Nawalny, also Mitglieder von Parteien, die sich nicht direkt an der Regierungsbildung beteiligen. Deshalb war und ist es für viele Menschen in Russland, die für die Demokratie einstehen, wie Sergei Mitrochin, Michail Kassjanow oder Nawalny gefährlich, ihre Arbeit zu verrichten und gegen das russische Regime zu kämpfen.
Titelbild: www.newsflash24.de